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Nidwalden

Im Tenerolager lernen Nidwaldner Jugendliche verschiedene Sportarten und neue Freunde kennen

Ob Regen oder Sonnenschein – im 34. Sportlager des Kantons Nidwalden geben 100 Jugendliche vollen Einsatz.

Sandra Peter

Zwei Buben steuern auf einem Boot mit neongelben Segeln auf den Strand am Lago Maggiore zu. Die beiden nehmen wie 98 weitere Jugendliche aus Nidwalden am polysportiven Lager des Kantons teil. Am See weht ein leichter Wind.

Das gefällt Kilian Zumbühl aus Oberdorf. «Segeln macht Spass, wenn es Wind hat», sagt der 14-jährige Lagerteilnehmer am Dienstag gegenüber unserer Zeitung. «Am ersten Tag sind wir extra gekentert», erzählt er. So lernen die Teilnehmer, das Boot aufzustellen und wieder hinein zu gelangen. «Das ist kein Problem, wenn man körperlich fit ist», erklärt er selbstbewusst.

Acht verschiedene Hauptsportarten, denen sich die Knaben und Mädchen die ganze Woche über jeweils am Morgen widmen, bietet das Lager. Dazu zählen nebst Segeln auch Kanufahren, Klettern, Tennisspielen, Mountainbiking, Beachvolleyball, Kampfsport und Tanzen.

Jugendliche sind bei der Sache

Fünf, sechs, sieben, acht – so klingt es aus dem Tanz-Zelt. Drei Leiterinnen üben hier mit 21 Mädchen eine Hip-Hop-Choreografie ein. «Es ist schon anstrengend, aber die Leiterinnen sind nett», sagt die 16-jährige Andrea Arnold aus Wolfenschiessen. «Sie sind motiviert, umso mehr, wenn wir zu Liedern tanzen, die sie aus der Hitparade kennen», erzählt Leiterin Samantha Orchard. Die aus dem Thurgau stammende 28-jährige Lehrerin ist seit mehreren Jahren dabei. «Wir haben mittlerweile so etwas wie ein Kernteam. Es gibt immer ein paar Neue, aber viele Leiter kommen jedes Jahr mit», führt Philipp Hartmann, Leiter Abteilung Sport Kanton Nidwalden und zugleich Lagerleiter, aus. Mit ihm sind heuer insgesamt 21 Leiter und Leiterinnen im Lager in Tenero vor Ort.

Bikeleiter Dario Küffer aus Ennetbürgen ist zwar zum ersten Mal Teil des Teams, hat als Bikeguide und Skilehrer aber schon mit Jugendlichen gearbeitet. Er will ihnen Spass auf zwei Rädern vermitteln und auch, dass sie dabei etwas lernen können. Sicherheit ist jedoch ebenso wichtig. Die Leiter haben ein Auge darauf, dass der jugendliche Übermut der Teilnehmer nicht überhandnimmt. Etwa auf dem Pumptrack, einer künstlich angelegten Rundbahn mit Hügeln und Steilwandkurven. «Auf dem Pumptrack sind die Kinder zunächst zaghaft unterwegs, nach zwei, drei Runden haben sie es dann langsam im Griff», sagt der 25-Jährige. «Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem man als Leiter realisiert: Jetzt ist Zeit für eine Pause, damit kein Unfall passiert».

Im Sand auf den Beachvolleyball-Feldern herrscht ebenfalls Betrieb. «Wir lernen zum Beispiel wie ein Service geht», erklärt Supatra Lisibach aus Büren. In der Gruppe spielt ein einziger Knabe unter lauter Mädchen mit. «Ich war zuerst schon etwas überrascht», meint Silas Dittli. «Es wäre schon cool, einen weiteren Buben in der Gruppe zu haben, aber ich bin wegen des Volleyballs hier», erklärt der 14-jährige Seelisberger. Am Nachmittag schnuppern die Teilnehmer jeweils in weitere Sportarten rein. «Am Montag haben wir im Regen Baseball gespielt. Da konnten wir so richtig über den Rasen schlittern», erzählt Silas Dittli. Andrea Arnold will unbedingt das Maxitramp ausprobieren und Bubble-Soccer, das Fussballspiel, bei dem Spieler in transparenten, mit Luft gefüllten Gummi-Blasen stecken. Nebst der Bewegung bleibt Zeit für den geselligen Teil. «Ich freue mich, neue Leute kennen zu lernen», erzählt Andrea Arnold.

Nicht alle konnten teilnehmen

Die polysportive Woche für Oberstufenschüler in Tenero ist Teil der Sportförderung des Kantons Nidwalden und findet heuer zum 34. Mal statt. Die Teilnehmer bezahlen 250 Franken, rund 350 Franken pro Person steuert der Kanton bei. Den Rest berappt der Bund. Das Lager ist beliebt, für die 100 Plätze hatten sich rund 130 Teilnehmer angemeldet. Auch dieses Jahr mussten die Verantwortlichen einigen Jugendlichen absagen. Vergrössern lässt sich das Lager an bestehender Stelle nicht. «Mit den Schlafplätzen und im Esssaal sind wir bereits am Limit», erklärt Philipp Hartmann. Noch bis am 16. August nutzen Leiter und Teilnehmer die Infrastruktur, am 17. August reisen sie zurück. Danach wird sich zeigen, ob das Ziel des Sportamtes erreicht wird: Dass die Jugendlichen auch in ihrem weiteren Leben Sport treiben.

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