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Obwalden

Sarnen: Als die Schulleiter selber kochen mussten

Mit einem Kindergarten startete die Grundacherschule in Sarnen vor 20 Jahren. Heute besuchen sie 47 Kinder vom Kindergarten bis zur Orientierungsstufe. Am Samstag nahmen Schüler, Lehrer und Leiter ihre Gäste mit auf eine Zeitreise.
Die Schulleiter Victor Steiner und Karin Anderhalten halten am Fest zum 20-Jahr-Jubiläum der Grundacherschule Rückblick. (Bild: Marion Wannemacher, Sarnen, 25. Mai 2019)

Marion Wannemacher

Lustig, augenzwinkernd und kurzweilig fällt der Rückblick von Schulleiterpaar Karin Anderhalden und Victor Steiner aus. Im Dialog vergangenen Samstag erinnern sich beide vor Eltern, Ehemaligen und Gästen, wie vor 20 Jahren die Geschichte der privaten Tagesschule in einer kleinen Wohnung in der Lindenstrasse in Sarnen begann. Damals gründete Karin Anderhalden mit ihrer Schwester Simone den Kindergarten «Chnopfchindi» mit Tagesstruktur. Im Juni bezogen sie die Wohnung, im August starteten sie bereits mit 30 Kindern.

Nach eineinhalb Jahren zog der Kindergarten ins Haus von Steiners Grosseltern am Grundacherweg. Nun befanden sich Familie und Arbeitsplatz unter einem Dach. Der einzige, der darüber vielleicht nicht so glücklich gewesen war, war wohl das dritte Kind der beiden, Söhnchen Sina. «Er musste nun seine Spielsachen teilen», wendet Victor Steiner ein.

Von Steiner kam die Idee, eine Basisstufe zu gründen. 2003 wurde ein Anbau realisiert. Und nun haben 280 Kinder in 20 Jahren die Grundacherschule besucht. Kontinuierlich wurde sie bis zur Orientierungsstufe im vergangenen Jahr ausgebaut. Um die 47 Schüler kümmern sich aktuell 7 Lehrer, eine Praktikantin und eine Köchin. Im vergangenen Jahr wurde der Neubau eingeweiht, der vor allem den 12- bis 16-Jährigen Platz bietet. Vorbei die Zeiten, als entweder Victor Steiner oder Karin Anderhalden für die komplette Mannschaft kochten.

Oberstufe soll weiter ausgebaut werden

Mittlerweile wohnt die Familie auch nicht mehr im Schulhaus. Und Sina ist ein erwachsener junger Mann, der die Schüler am Festakt auf der E-Gitarre zu «Johnny Be Good» begleitete. Zu den besonderen Erinnerungen zählen Projekte wie ein Mittelalterlager, die Einrichtung eines Spitals in der Schule oder die Aufnahme einer CD mit Kinderliedern in einem Studio.

Das Ziel für die kommenden Jahre liegt nahe: «Wir möchten die Oberstufe weiter ausbauen», sagt Karin Anderhalden. Auf die vergangene Zeit seien sie stolz. «Wir können darauf aufbauen, aber dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen», betont sie.

Welches Motto würde die Schulleiterin wohl über die vergangenen Jahre schreiben? Sie überlegt nicht lange und nennt einfach das der Chronik: «20 Jahre Herzblut, Lust & Leidenschaft. Eines der Prinzipien der Grundacherschule lautet, dass das handelnde und entdeckende Lernen im Vordergrund steht und die Kinder nachhaltig und mit Freude lernen.»

Grossen Applaus bekommen die älteren Schüler am Anlass für ihren selbst einstudierten Song «Du bist mein Sommer.» Die Schülerinnen Lin Niederhauser und Iria Gabriel nehmen das Publikum mit auf die Reise in die Trias-Zeit. Prompt steht ein T-Rex-Dino auf der Bühne. Lehrer Sebastien Lambelet hat mit seinem aufblasbaren Dino-Kostüm zu kämpfen, als er darin die Mittelstüfler auch noch mit der Gitarre begleitet. Dann klappt es aber doch mit dem Lied vom Dino und vom Schnäggli, die trotz ihrer unterschiedlichen Grösse miteinander klar kommen.

Das Theaterstück nimmt die Gäste mit auf eine Zeitreise. Es geht in die Steinzeit, zu den Inkas und Kleopatra und auf das Schiff von Christoph Kolumbus. Auch ein Ehemaligentreff steht auf dem Programm. Céline Anderhalden war hier im ersten Kindergartenjahr. «Es hat sich alles recht verändert», sagt die heute 21-Jährige. Erinnern kann sie sich noch an den Sitzkreis, die Kissen und ihre Gespännli. «Wir haben viel Freiraum gehabt, es war eine schöne Zeit», sagt sie.

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