SVP will wissen, warum die Määs den neuen Rasenteppich auf dem Inseli zahlen muss

Anfang Jahr war auf dem Inseli keine schöne grüne Wiese zu sehen, sondern ein brauner Acker. Laut Angaben der Stadt setzen Määs und Rudolphs Weihnacht der Wiese jeweils dermassen zu, dass im Frühling immer ein neuer Rollrasen verlegt werden muss, seit beide Veranstaltungen auf dem Inseli stattfinden. Auch dieses Jahr haben das die Stadtgrün-Mitarbeitenden wieder gemacht. Die Kosten von 30'000 Franken wurden den beiden Veranstaltern überwälzt. Dass der neue Rasen von diesen bezahlt werden müsse, sei im Rahmen der Bewilligung so geregelt; es fänden jeweils Platzübergaben statt, bei denen definiert werde, wer welche Kosten zu tragen habe, teilte die Stadt Anfang März gegenüber dieser Zeitung mit.

Die Kostenüberwälzung wird nun politisch infrage gestellt. Die beiden Grosstadtratsmitglieder Lisa Zanolla und Thomas Gfeller haben namens der SVP-Fraktion eine Interpellation eingereicht, in welcher sie dem Stadtrat dazu Fragen stellen. Zanolla ist selber Schaustellerin und an der Määs aktiv dabei mit ihrem Unternehmen. Im Vorstoss geht es um Grundsätzliches: «Ist der Stadtrat der Ansicht, dass diese Veranstaltungen tatsächlich die Ursache für den Schaden am Rasen sind?» Des Weiteren wollen die beiden SVPler wissen: «Kann der Stadtrat aufzeigen, welche Massnahmen die Stadtgärtnerei in den Jahren zuvor sowie während der beiden Coronapandemiejahre ergreifen musste, um den Rasen im Frühling wiederherzustellen?» Und dann soll die Stadtregierung beantworten, wie sich die Rasen-Situation vor dem Jahr 2019 präsentierte, als nur die Määs im Herbst, aber noch kein Weihnachtsmarkt im Advent stattfand.

Und es geht natürlich um die Finanzen. «In welchem Reglement ist die Kostenteilung geregelt? Wurde diese Praxis in früheren Jahren ebenfalls angewandt? Gibt es eventuell eine neue Regelung in Bezug auf die Kostenübernahme?» Auch diese Fragen soll der Stadtrat beantworten, geht es nach den beiden Interpellanten.

Auf Anfrage der «Luzerner Zeitung» sagt Lisa Zanolla, ihr gehe es mit dem Vorstoss im Grundsatz darum, Transparenz zu schaffen. «Ausgewiesen werden jeweils Kosten etwa für die Werbung oder für die Sicherheit an der Määs, aber nicht explizit für den Rasen. Aufgrund unserer Verträge sehe ich nicht, ob dieser schon immer Bestandteil der Platzgebühr war», sagt sie. Sie bezweifle auch, ob die Määs mitverantwortlich für die Schäden am Rasen sei und nicht eher der später stattfindende Weihnachtsmarkt. Nach der letzten Määs im Herbst jedenfalls habe sie keine Schäden festgestellt, nach dem Weihnachtsmarkt, der verregnet worden sei, hingegen schon. Und dann möchte die Schaustellerin auch generell wissen, wie es jetzt auf dem Inseli mit der Neugestaltung weitergeht.