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Uri

Pilotversuch abgebrochen: Autobahneinfahrt Wassen wird bei Gotthard-Stau nicht mehr geschlossen

Um die Bevölkerung zu entlasten, hat die Urner Kantonspolizei bei Gotthard-Stau ab fünf Kilometern die Einfahrt Wassen gesperrt. Jetzt bricht sie den Pilotversuch frühzeitig ab – aus verschiedenen Gründen.
Dem Stau auf der Autobahn A2 versuchen einige über die Kantonsstrasse auszuweichen, hier im Bild die Autobahnausfahrt, rechts die Einfahrt.  (Bild: Florian Arnold)

Carmen Epp, René Meier

In Absprache mit dem Bundesamt für Strassen (Astra) hat die Kantonspolizei Uri am 29. Juli eine neue Massnahme in einem Pilotversuch eingeführt: Die Polizei sperrte die Autobahneinfahrt Wassen in Fahrtrichtung Süden ab einer Staulänge von mehr als fünf Kilometern. Nun, gerade mal zwei Wochen später, bricht die Kantonspolizei Uri den Pilotversuch per 15. August ab, wie sie in einer Mitteilung schreibt.

Astra-Projekt bringt neue Dosierungsmassnahmen

Als einen der Gründe für die Aufhebung des Pilotversuchs nennt die Kantonspolizei Uri die «veränderte Situation beim Staumanagement» wegen der Bauarbeiten beim Erhaltungsprojekt Amsteg–Göschenen des Astra, die ab 16. August erneut aufgenommen werden. Während diverser Arbeiten auf der Fahrbahn in Fahrtrichtung Süd können Fahrzeuge bei einem Rückstau vor dem Gotthard-Tunnel aus Sicherheits- und Platzgründen nur auf vier statt der üblichen acht Kilometer aufgestaut werden, wie das Astra damals mitteilte. So muss der Verkehr bei einem Rückstau von vier Kilometern bereits in Amsteg zurückgehalten werden.

Um Verkehrsüberlastungen der Kantonsstrasse durch allfälligen Ausweichverkehr zu verhindern, seien zwischen Mitte August und Ende Oktober Dosierungsmassnahmen an den Autobahnausfahrten Erstfeld und Amsteg vorgesehen, wie das Astra mitteilte. Dadurch bleibe die Kantonsstrasse für den lokalen privaten und öffentlichen Verkehr sowie für Rettungs- und Notfallfahrzeuge verfügbar.

Damit erübrigt sich der Pilotversuch der Kantonspolizei Uri, der dasselbe Ziel verfolgt hatte, gewissermassen. Mit dem Projekt des Astra werde die Konzeption des Pilotversuchs als solches verändert, wie Gusti Planzer, Stabschef der Kantonspolizei Uri, auf Anfrage erläutert: «Nur schon die Anhaltung des Verkehrs in Amsteg ab vier Kilometern Stau wird das Verhalten der Fahrzeuglenkenden verändern.»

Als weiteren Grund für die Beendigung des Pilotprojekts nennt Planzer die Annahme, dass sich die aussagekräftigsten – sprich: staureichsten – Tage langsam dem Ende zuneigen.

Kein Zusammenhang mit Geisterfahrern

Das Projekt als «gescheitert» zu betrachten, weist Gusti Planzer daher entschieden zurück. Auch stehe das Ende des Pilotprojekts in keinem Zusammenhang mit den unschönen Szenen, die sich am ersten Wochenende in Wassen ereignet haben, bei denen mehrere Geisterfahrer angezeigt werden mussten, welche die Autobahnausfahrt als Autobahneinfahrt missbrauchten (siehe Video).

Die Polizei habe während des Pilotprojekts viele aussagekräftige Daten sammeln können, welche nun ausgewertet werden. «Erst danach kann das Fazit gezogen werden. So weit sind wir aber noch nicht.»

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