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Uri

Wolf reisst Schafe im Urner Oberland – Halterin äussert sich

In der Voralp wurden fünf tote Schafe aufgefunden. Eine DNA-Analyse soll Klarheit über das Individuum schaffen. Dass es sich um einen Wolf handelt, daran besteht gemäss Jagdverwalter kein Zweifel.

Carmen Epp

Am Dienstag, 9. August, traf der Wildhüter in der Voralp auf einen traurigen Fund: drei tote Schafe. Der Urheber stand für das geschulte Auge der Wildhut schnell fest. Es muss sich aufgrund des typischen Rissbildes um einen Wolf gehandelt haben. Das bestätigt der Jagdverwalter des Kantons Uri, Josef Walker, auf Anfrage. Mit einer Fotofalle sowie insbesondere einer DNA-Analyse soll der schadenstiftende Wolf identifiziert werden. Die Ergebnisse erwarten wir in zwei bis drei Wochen, sagt Walker. Dann dürfte auch klar sein, ob es sich allenfalls um den Wolf handelt, der am 31. Mai für 60 Tage ohne Erfolg zum Abschuss freigegeben wurde.

Am Donnerstag sagte Schafshalterin Regula Baumann dann gegenüber PilatusToday, dass sie am Mittwoch zwei weitere tote Schafe gefunden hat. «Der Verlust ist für uns riesig. Wir investieren viel Zeit und Herzblut in unsere Schafe.»

Schafe galten als geschützt

Das Gebiet, in dem sich die drei Wolfsrisse ereignet haben, befindet sich im Perimeter des Projekts «Alpkonzept Oberes Reusstal». Während der Zeit des Ausarbeitens des Konzepts gelten die entsprechenden Alpen gemäss einer Vereinbarung zwischen dem Amt für Landwirtschaft und dem Bundesamt für Umwelt von 2017 als geschützt. Der Halter der drei toten Schafe hat unabhängig vom Schutzstatus Anspruch auf eine Entschädigung, wie Walker erklärt.

Wie die Gruppe Wolf Schweiz am Montag mitteilte, könnte die Anzahl Wölfe im Alpenraum von aktuell 300 auf bis zu 800 Wolfsrudel ansteigen. Wie im Kanton Uri mit dieser Prognose umgegangen wird, könne man so kurz nach der Publikation noch nicht sagen, hält Walker fest. «Wir nehmen diese Mitteilung der Gruppe Wolf Schweiz zuerst einmal so zur Kenntnis und werden die Zahlen und Aussagen dazu noch genauer analysieren.»

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