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Engelberg

Wenn das Leben an die Türe klopft: Wie betagte Menschen ihre Lebensqualität fördern können

Die 6. Veranstaltung der Vortragsreihe von Curaviva Obwalden bot eine Auseinandersetzung mit der spirituellen Dimension des Lebens.
Pascal Mösli referiert über Spiritualität.
Bild: Bild: Fabian Huegi/zvg

Referent Pascal Mösli zeigte am Vortrag vergangene Woche im Alters- und Pflegeheim Erlenhaus in Engelberg praxisnah auf, wie die Lebensqualität betagter und kranker Mensch durch einen achtsamen Umgang mit ihren spirituellen Bedürfnissen gefördert werden kann. Der Seelsorger und Dozent für Spiritualität im Gesundheitswesen führte zunächst mit inspirierenden Bildern und Zitaten in den weiten Begriff der Spiritualität ein. Auch Naturwissenschaftler haben die Spiritualität umschrieben – als etwas Unbekanntes, Geheimnisvolles, Undurchdringliches einerseits, als leuchtende Schönheit, Natur und Kunst, Höhen und Tiefen anderseits. Er zitierte den Beatles-Sänger John Lennon: «Das Leben klopfte an meine Türe, aber ich war gerade mit etwas anderem beschäftigt.»

Auseinandersetzung mit der eigenen Spiritualität

Mösli zeigte sich überzeugt: «Wer Menschen im Pflegealltag spirituell begleiten will, muss sich zuerst mit seiner eigenen Spiritualität auseinandersetzen.» Er lud die Anwesenden ein, sich anhand eines Rasters in der spirituellen Landschaft einzuordnen, was eine lebendige Diskussion auslöste. Viele Bewohnerinnen und Bewohner in Obwaldner Pflegeheimen sind noch stark in ihren konfessionellen Traditionen verwurzelt.

«Spiritualität ist das, was der betagte Mensch als spirituelle Erfahrung beschreibt. Spirituelles Erleben kann nicht die Krankheiten, aber die Menschen heilen», sagte Mösli weiter. Eine achtsame Sorgekultur könne in einem Pflegeheim nur entstehen, wenn eine Sprache dafür gefunden werde, was unser kleines Leben mit dem grösseren Leben verbinde, das uns umgibt. Dafür brauche es Räume und Rituale, Nähe und Vertrauen: «Es geht darum, gemeinsam wahrzunehmen, wenn das Leben an die Türe klopft.» (zvg)

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