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Zug

Der bedeutende Chamer Architekt Josef Stöckli ist im Alter von 92 Jahren verstorben

Beinahe 40 Gebäude im Kanton Zug tragen die Handschrift des Architekten. Ihm sind besonders wegweisende und nachhaltige städtebauliche Würfe zu verdanken.
Josef Stöckli. (Bild: Maria Schmid (21. November 2017))

(cro/fae) Er gehörte zu den einflussreichsten Exponenten des Kantons Zug: der Chamer Architekt Josef Stöckli. Am 23. April hat er im Alter von 92 Jahren von dieser Welt Abschied genommen. Wie der Todesanzeige zu entnehmen ist, durfte er seine letzten Wochen im geliebten Haus im Tessin verbringen.

Josef Stöckli hat die Architektur im Kanton Zug in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark geprägt: Neben einer beachtlichen Anzahl an Wohn- und Bürohäusern wie auch gesamtheitlichen Überbauungen verdankt ihm der Kanton mehrere architektonische Glanzstücke, die hinsichtlich ihrer gelungenen Kombination von Ästhetik und Funktionalität überregional Anerkennung gefunden haben – und immer noch finden.

Von den nahezu 40 Bauprojekten allein im Kanton Zug sind insbesondere die Hochhaussiedlung Alpenblick in Cham anzuführen sowie die Zentrumsüberbauung ebenda mitsamt Lorzensaal. Die Waldmannhalle in Baar oder der «Laubenhof» in der Stadt Zug sind weitere Beispiele prominenter Schöpfungen des schaffenskräftigen Chamers, dessen Werk vom Kunsthistoriker Josef Grünenfelder als «einfache, schlüssige Architektur, die Nützlichkeit, Beständigkeit und anmutige Gestalt in Einklang bringt», gewürdigt worden ist.

Mit 90 Jahren veröffentlichte er sein Lebenswerk in Buchform

Geprägt wurde sein Stil insbesondere in den drei Jahren, die er in London verbracht hatte. Der Zuger erhielt nach seinem Architekturstudium die Gelegenheit zur Mitarbeit im Büro des bedeutenden schottischen Architekten Basil Spence (1907–1976).

Gearbeitet hat der Architekt bis ins hohe Alter. 2017 schloss er sein Lebenswerk im fortgeschrittenen Alter ab: mit dem Terrassenhaus-Cluster am Schillerrain in Brunnen. Danach fand er schliesslich genug Zeit, sein Buchprojekt anzugehen. Das Lebenswerk mit dem Titel «Josef Stöckli – Werkgeschichte eines Architekten» veröffentlichte er Ende 2017.

2019 erhielt er als 90-Jähriger einen «Champion» – den Chamer Gemeindepreis in Form eines Bären – in der Sparte Öffentlicher Raum. Sein Vermächtnis wird im Kanton Zug und insbesondere in der Gemeinde Cham noch lange Zeit sichtbar bleiben.

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