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Zug

Gemeinderat will Fahrverbot auf Rotkreuzer Schleichweg

Die Waldetenstrasse soll vom Durchgangsverkehr befreit werden. Die Frage ist allerdings: Warum ist keine Sackgasse geplant?
Die Waldetenstrasse ist nur 3,30 Meter breit. (Bild: Patrick Hürlimann, Rotkreuz, 18. Oktober 2019)

Raphael Biermayr

Nur 200 Meter lang ist die Strasse, die mittlerweile seit Jahrzehnten Anlass zu Diskussionen in Rotkreuz gibt. Vor zwei Jahren gab es Petitionen dazu. Nun soll damit Schluss sein: Der Gemeinderat plant, auf der Waldetenstrasse ein Fahrverbot zu verhängen. Die entsprechenden Unterlagen liegen bis zum 18. November auf.

Geht es nach dem Rischer Bauchef Ruedi Knüsel (FDP), werde dank dieser Massnahme die Angelegenheit Waldetenstrasse «ein für alle Mal» geklärt sein. Eine Verkehrszählung habe ergeben, dass an Werktagen im Durchschnitt rund 1200 Fahrzeuge die Strasse befahren würden. Die Hälfte davon nutze sie als reine Durchgangsstrecke, um von der Küntwiler- auf die Meierskappelerstrasse und umgekehrt zu gelangen. Die Alternativstrecke führt über die Luzerner- und Buonaserstrasse, wo die von Autofahrern ungeliebte Begegnungszone mit Tempo 20 wartet.

Auf der engen Strasse treffen Autos auf Schulkinder

Das reine Verkehrsaufkommen mag vor allem für die Anwohner störend sein. Das Interesse an einer griffigen Massnahme auf der Waldetenstrasse ist jedoch breiter abgestützt. Das liegt in einer Besonderheit begründet: Die kurze Strasse ist nur 3,30 Meter breit, was das Kreuzen von Fahrzeugen ohne Ausweichmanöver verunmöglicht. Und weil sie einen wichtigen Weg der Kinder zur Schulanlage Waldegg darstellt, ist der Konflikt augenscheinlich. «An Schultagen werden bis zu 500 Fussgänger auf der Waldetenstrasse gezählt», führt Knüsel aus.

Es ist nicht so, dass bislang nichts unternommen worden wäre. Gemäss Knüsel wurde eine Schwelle montiert und es seien Pfosten zum Schutz der Fussgänger gesetzt worden. Letztlich hätten sich aber sämtliche Vorkehrungen als unnütz herausgestellt. «Bis eine Massnahme umgesetzt war, war das Verkehrs- und Fussgängeraufkommen bereits wieder gestiegen, sodass zusätzliche Massnahmen notwendig waren», legt er anschaulich dar. Dass das geplante Fahrverbot wirksam ist, steht für ihn ausser Frage. Und das, obwohl sowohl Anwohner als auch deren Besucher als auch Friedhofsbesucher in die Strasse einfahren dürfen. Das bietet durchaus Möglichkeiten zu Tricksereien.

Stellt sich die Frage, warum der Gemeinderat keine Sackgasse anstrebt. «Eine Sackgasse würde für die Anwohner grössere Umwege nach sich ziehen. Wir wollen nicht unsere eigenen Leute strafen», begründet Knüsel. Bestrafen will man hingegen Lenker, die gegen das Fahrverbot verstossen werden. Die Gemeinde werde das durch den Einsatz von Sicherheitsassistenten sicherstellen – «rigoros», kündigt Knüsel an. Wer bei der Durchfahrt erwischt wird, bezahlt 100 Franken.

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