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Eingesandt:  Leserbrief

Quo vadis, Schweiz?

Zum Leserbrief von Herrn Studer vom 25. April

Langsam bin ich besorgt über den Ton in den Leserbriefen der letzten Zeit im «Boten der Urschweiz». Mit Sätzen wie «das Boot ist nicht voll, es ist übervoll», oder – kürzlich gelesen - es gehe nicht, dass sich noch immer «frei laufende Auszuschaffende» (sind auch Menschen) in der Schweiz frei bewegen dürfen. Den Ausdruck frei laufend kenne ich nur im Zusammenhang mit frei laufenden Hunden und Wölfen, und diese Tiere darf man bei drohender Gefahr erschiessen. Sie, Herr Studer, schlagen nun vor, dass unerwünschte Personen (auch wieder Menschen) bis zur Ausschaffung interniert werden müssten, damit sie nicht untertauchen und sich frei bewegen können. Internierungslager gibt es meines Wissens nur in Diktaturen, und es gab sie in Nazi-Deutschland mit Millionen Toten. Sie möchten gerne mehr reiche Zuzüger in Arth (dürfen das auch Ausländer sein?), die dann die Gemeinde dank Steuerabgaben reicher werden lassen. Ja, Sie haben recht, wir leben in einem wunderschönen Land mit Meinungsfreiheit, aber kein Mensch kann sich aussuchen, wo er geboren wird, also ist es Zufall und Glück, dass Sie in der Schweiz geboren wurden. Kriege, Hungersnot, Gewalt und Unwetter bedrohen die ganze Welt, die Zukunft liegt im Ungewissen. Zur Erinnerung: Auch viele Schweizer sind in den 1920er- und 1930er-Jahren ausgewandert, weil es hier im Land keine Perspektiven und Arbeit gab. Gold und Geld, Herr Studer, kann man anhäufen, aber in der Not nicht essen, und beim näheren Hinschauen findet man auch unter Schweizern ganz bestimmt einige Schwarze Schafe.