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Curling

Der Skandal hinter Südkoreas Olympia-Silber

Südkoreas Silber-Curling-Frauenteam von Pyeongchang wurde nach Behördenangaben von früheren Trainern ausgebeutet und um mehrere Zehntausend Franken an Prämien und Preisgeldern gebracht.
Südkoreas Curling-Girls wurden von ihren Trainern offenbar ausgebeutet
Bild: KEYSTONE/EPA YNA/YONHAP

Die Anschuldigungen der fünf Curlerinnen, die alle den Nachnamen Kim tragen und bei den Olympischen Spielen 2018 als "Garlic Girls" weltweit bekannt wurden, haben sich grösstenteils als wahr herausgestellt, wie Südkoreas Sportministerium nach mehrwöchigen Untersuchungen mitteilte. Das "Team Kim" hatte überraschend Olympia-Silber gewonnen.

Mehrere Monate nach ihrem Erfolg warfen die Sportlerinnen Trainern und Funktionären vor, sie beschimpft, ihr Privatleben übermässig kontrolliert sowie Preis- und Sponsorengelder nicht weitergegeben zu haben. Laut dem Ministerium schulden die Trainer rund 80'000 Franken. Zudem hatten die Betreuer staatliche Fördergelder unterschlagen. Das Ministerium will den Fall nun der Justiz übergeben.

Die Vorwürfe richteten sich gegen die Familie des früheren Verbands-Vizepräsidenten Kim Kyung-Doo, dessen Tochter Kim Min-Jung Cheftrainerin des Olympia-Teams war. Sie werden auch beschuldigt, das nationale Curling unter die Kontrolle der Familie bringen zu wollen, indem sie Angehörigen entsprechende Ämter zugeschanzt hätten, für die sie nicht qualifiziert gewesen seien.

Kim Kyung-Doo wies die Vorwürfe zurück, obwohl er sich Anfang Dezember entschuldigt hatte. Auch kündigte er den Rückzug aus dem Curling an. (sda)

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