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Ski Freestyle

Ragettli siegt, Höfflin wird abgefangen

Beim Saisonfinale der Freeskier im Slopestyle präsentiert sich den Schweizer Fans ein unterschiedliches Bild. Die Männer brillieren, für die Frauen setzt es Enttäuschungen ab.
Andri Ragettli fliegt beim Saisonfinale der Freeskier zum Sieg
Bild: KEYSTONE/AP Winter Games NZ/IAIN MCGREGOR

Andri Ragettli ist kein Mann des Unterstatements. So meldete er vor dem Start der Saison forsch seine Ambitionen an, auch im Big Air endlich den Gesamtweltcup gewinnen zu wollen. Oder der Flimser erklärte nach seiner Knieverletzung, die er sich Ende Januar bei einem Trainingssturz zu den X-Games in Aspen zugezogen hatte: "Ich werde stärker zurückkehren."

Ragettli traut sich für einen erst 20-jährigen Profi-Athleten fast unverschämt viel zu. Allerdings weiss er seine grossen Worte mit Taten zu untermauern, was er vor zwei Wochen mit dem Gewinn der Big-Air-Kristallkugel im kanadischen Québec ebenso tat, wie auch nun beim letzten Wettkampf der Saison in Silvaplana.

Der erste Slopestyle-Auftritt im Weltcup seit der Genesung endete für Ragettli als "einer der schönsten Tage in meinem Leben" und mit dem Sieg. Nachdem Ragettli bereits in der Qualifikation - ex aequo mit Teamkollege Kim Gubser - den Bestwert erzielt hatte, behielt er auch im Final die Nerven. Dank 93,71 Punkte im zweiten Run sicherte sich Ragettli in seinem 30. Weltcup-Einsatz den 5. Sieg.

Hinter Ragettli sorgte Big-Air-Weltmeister Fabian Bösch mit dem 3. Rang für einen äusserst gelungenen Abschluss beim Schweizer Männer-Team. Für Bösch war es der erste Weltcup-Podestplatz im Slopestyle seit August 2017. Im Gegensatz zu Ragettli blieb der 21-Jährige in dieser Saison zum ersten Mal seit längerer Zeit von Blessuren verschont. "Die vielen Verletzungen in der Vergangenheit hatten mir die Sicherheit genommen. In dieser Saison konnte ich endliche wieder durchziehen und wurde immer besser", bilanzierte Bösch.

Schmerzen und Enttäuschung bei den Frauen

Während Ragettli und Bösch ihre Leistungen feierten, stand nur wenige Meter von ihnen entfernt Slopestyle-Olympiasiegerin Sarah Höfflin. Sie versuchte, sich zu erklären. Die 28-Jährige war mit einem Polster von 49 Punkten als Weltcup-Führende in den letzten Slopestyle-Wettkampf gestiegen - und wurde vor heimischem Publikum abgefangen. Die 17-jährige Kanadierin Megan Oldham sicherte sich dank dem Tagessieg 100 Punkte im Klassement und zog noch um einen Zähler an Höfflin vorbei, die für den 4. Rang im letzten Slopestyle-Wettkampf 50 Punkte gutgeschrieben bekam.

"Es ist nun natürlich bitter, dass ich nicht alle Weltcups bestritten habe", lautete ein erstes Fazit von Höfflin. Ende Januar hatte sie auf den Wettkampf auf der Seiseralm verzichtet, um an den X-Games in Aspen teilzunehmen, wo sie Silber im Slopestyle gewann. Im Weltcup erhielt Höfflin für ihre Abwesenheit nun die bittere Quittung. Oldham hatte auf der Seiseralm als Zweite 80 Punkte eingestrichen.

Ein unversöhnliches Ende nahm die Saison auch für Mathilde Gremaud. Die 19-jährige Freiburgerin, zuletzt im Weltcup sowohl im Big Air als auch im Slopestyle nicht zu schlagen, trat nach einem Trainingssturz gar nicht erst zu ihren beiden Finalläufen an. Es habe sich um eine Vorsichtsmassnahme gehandelt, sagte Ski-Freestyle-Chef Christoph Perreten gegenüber dem TV-Sender Teleclub. (sda)

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